Es hat ihr nichts genützt, der Mannschaft von Borussia Dortmund, vor heimischer Kulisse im Champions League-Achtelfinale zu spielen mit einem Trainer, der in den vergangenen Wochen unermüdlich Durchhalteparolen ausgab. Im Gegenteil: Das Debakel gegen Juventus Turin offenbarte mehr Schwächen als je zuvor, das Scheitern war unausweichlich.
Das Ausscheiden von Borussia Dortmund aus der Champions League ist eine Zäsur – für den Verein, für die Mannschaft und für den Trainer. Es ist Jürgen Klopp nicht gelungen, die Defizite der Mannschaft, die die gesamte Saison überschattet haben, aufzufangen und zu beheben.
Wenn ein Team nachhaltig nicht mehr funktioniert, und das ist die schmerzliche Erkenntnis dieses Ausscheidens, dann braucht es mehr als Durchhalteparolen. Diese Mannschaft braucht neue Strukturen, eine Aufgabenumverteilung, vielleicht den einen oder anderen Neuzugang, schlicht neue Impulse. Und es ist zu erwarten, dass diese Impulse auch mit einem Trainerwechsel verbunden sein werden. Damit geht in mehrfacher Hinsicht eine Ära bei Borussia Dortmund zu Ende, aber jedes Ende markiert auch den Beginn eines neuen Abschnitts.
Wer sich weiterentwickeln will, muss für Veränderungen offen sein. Ohne Veränderung bleibt das Team in einer Sackgasse stecken. Aufgrund der schlechten Leistungen mehren sich Selbstzweifel, das Selbstvertrauen bröckelt, ebenso das Vertrauen in die Mitspieler, die Spielfreude ist gedämpft, das hemmt auch Kreativität und Wagemut. Der Einzelne fokussiert auf seine Schwächen, macht diese mitverantwortlich für die schlechten Ergebnisse und blockiert damit sein eigenes Potenzial. Wenn es dem Trainer als Führungskraft dieser Mannschaft nicht mehr gelingt, Freude, Mut und das Vertrauen auf die Stärken zu vermitteln, dann hat auch er verloren. Und dann wird aus ein einem Impulsgeber ein Defizitverwalter – daraus kann sich nichts nach vorne entwickeln.
Ihre Antje Heimsoeth
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