Am 10. Oktober 2025 ist der Welttag der mentalen Gesundheit. Der Oktober ist der Monat des Bewusstseins für mentale Gesundheit, und ehrlich gesagt könnte das Thema in diesem Jahr nicht aktueller sein: In einer Welt, die zunehmend von Konflikten, Klimawandel, Kriegen und Katastrophen betroffen ist, war es noch nie so dringend wie heute, die Vorsorge für mentale Gesundheit in Unternehmensstrategien und in unser Leben zu integrieren.
Das Stigma hält sich immer noch
Trotz wachsendem Bewusstsein leiden viele immer noch im Stillen. Missverständnisse, kulturelle Barrieren und die Angst vor Verurteilung hindern unzählige Menschen daran, sich zu melden.
Kann Technologie die Lücke schließen?
Von KI-gesteuerten Therapie-Apps bis hin zu Online Beratungen für mentale Gesundheit – die Technologie kommt ins Spiel. Aber kann sie die menschliche Verbindung wirklich ersetzen – oder nur verbessern?
In der Wirtschaft und in unserer Karriere messen wir Erfolg oft an Ergebnissen, Gewinn und Meilensteinen. Aber hinter jeder Errungenschaft steht ein Mensch – und hinter jedem Menschen steht seine mentale Gesundheit.
Wirkung von Optimismus auf die Gesundheit
Harvard-Studie (Nurses’ Health Study & Veterans Affairs Normative Aging Study)
- Teilnehmer: > 70.000 Frauen (über 10 Jahre) und ~ 1.500 Männer (über 30 Jahre).
- Ergebnis: Menschen mit den höchsten Optimismus-Werten hatten eine 11–15 % längere Lebenserwartung.
Zudem: Sie hatten eine 50–70 % höhere Wahrscheinlichkeit, mindestens 85 Jahre alt zu werden. - Quelle: PNAS 2019
Schutzfaktor gegen Depressionen
Eine Meta-Analyse (Carver et al., 2010) zeigte: Höherer Optimismus ist mit deutlich geringeren Depressionsraten verbunden. Optimisten bewältigen Stress aktiver und konstruktiver (Problemfokus), während Pessimisten häufiger zu Grübeln und Vermeidung neigen.
Positive Psychologie
Interventionen, die Optimismus fördern (z. B. Best Possible Self-Übung), konnten in randomisierten Studien Depressionssymptome signifikant reduzieren (Malouff & Schutte, 2017).
Eine Meta-Analyse mit ~229.391 Teilnehmenden zeigte: Optimismus war mit einem ca. 35 % kleineren Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verbunden.
Gleichermaßen: ca. 14 % geringeres Risiko für Sterblichkeit insgesamt (all-cause mortality).
Im klinischen Setting: Patienten, die optimistisch geblieben sind, hatten oft die besseren Krankheitsverläufe und konnten früher entlassen werden.
Die Forschung zeigt, dass Optimismus sowohl genetische als auch umweltbedingte Einflüsse hat:
Genetische Faktoren
- Zwillingsstudien legen nahe, dass etwa 25–30 % der Unterschiede im Optimismus auf genetische Einflüsse zurückzuführen sind.
Umwelt und Erfahrungen
- Der größere Teil (70–75 %) entsteht durch Erziehung, Lebenserfahrungen, Kultur und persönliche Entscheidungen.
Optimismus – eine innere Haltung, die erlernbar ist
Optimismus schützt uns also, körperlich wie psychisch. Optimismus kann man lernen, üben und stärken. Optimismus ist kein Zufall, sondern tägliche Entscheidung und Zuversicht ein Muskel, den wir trainieren können.
Weiterlesen: 30-tägige Challenge „Mentale Gesundheit“
Was hilft?
- Der Blick zurück: Wenn ich an frühere Herausforderungen denke – wie verunsichert ich oft am Anfang war und wie sich dann doch Lösungen ergeben haben, die ich nie hätte vorhersehen können – dann wächst meine Zuversicht. Denn: Irgendwann und irgendwie geht immer wieder eine neue Tür auf.
- In schwierigen Momenten erinnere ich mich daran, was ich schon alles geschafft habe (Dein Erfolgstagebuch >>). Das macht mir Mut für das, was kommt.
- Erfolge feiern: Dabei geht es nicht um die große Sause bei Abschluss eines riesigen Projekts oder eines lukrativen Auftrags. Ganz klar, das können und sollen durchaus Gründe zur Freude sein. Dröseln Sie aber doch Ihr tägliches Tun etwas feiner auf. Konzentrieren Sie sich nicht nur auf die großen Meilensteine, sondern nehmen wichtige Etappenziele oder vermeintlich ganz kleine Erlebnisse ins Visier Ihrer Aufmerksamkeit. Fragen Sie sich: „Was ist mir in den letzten Tagen positiv aufgefallen?“ Im Team, im Umgang mit Kunden, mit einem Produkt? Sich selbst auf die Schulter zu klopfen, weil etwas gut funktioniert hat, nochmals mit einem Freudegrinsen auf die Erfolge der Woche, des Tages, der letzten Besprechung oder der letzten fünf Minuten zurückzublicken.
Probieren Sie es aus, es wirkt. Und lassen sie dann Ihre Mitarbeiter teilhaben: Fragen Sie nach, was Gutes passiert ist, was jeder Einzelne oder das Team miteinander erreicht hat. Und blicken Sie nach vorne: Auf das, worauf es sich lohnt, es mit (Vor-)Freude zu erwarten. - Ich bin überzeugt davon, dass unsere Einstellung fast alles verändern kann. Und genau das rufe ich mir immer vor Augen, wenn es gerade mal nicht läuft: „Was bringt es mir hier pessimistisch zu sein?“ Was bringt es mir, Dramen in meinem Kopf abspielen zu lassen?“.
- Ich mache einen Perspektivenwechsel und frage mich: „Was kann ich dem, was gerade passiert (ist) etwas Positives abgewinnen?“. Meine Gedanken in Frage stellen und auch Aufschreiben helfen mir dabei enorm.
- Erinnern Sie sich an gute Wendungen
Wann hat sich in Ihrem Leben schon mal etwas zum Guten gewendet? Das Wissen aus vergangenen Erfahrungen, dass nicht alles so verfahren und bedrohlich bleibt, wie es gerade ist, schenkt uns Vertrauen und Zuversicht. - Ich suche bewusst nach kleinen Dingen, die gerade trotzdem gut laufen, um den Blick nach vorne zu richten.
- Gedanken sind ein Teil Ihrer inneren Haltung. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen nach einem langen grauen Winter am ersten schönen Frühlingstag des Jahres auf einer Berghütte, vielleicht in Begleitung von Freunden oder Familie. Der Himmel ist strahlend blau, der erste Tag seit langem ohne Nebel, und Sie sitzen in der Sonne. Gewähren Sie einer negativen Haltung die Oberhand, dann unterhalten Sie sich mit Ihren Begleitern darüber, wie schlecht der Staat bestimmte Dinge regelt, wie sehr Sie Ihr Job manchmal nervt, warum die Bedienung nicht schneller an Ihrem Tisch ist und die Speisekarte nicht genau das zu bieten hat, was Sie sich wünschen. Oder Sie betrachten die Situation grundsätzlich positiv: Sie genießen den wunderschönen Blick ins Tal, freuen sich darüber, dass Sie so gesund sind, dass Sie auf den Berg gehen konnten, dass Sie Zeit mit lieben Menschen verbringen können, die Ihnen wichtig sind und dass die Sonne Ihre Haut erwärmt nach einem langen grauen Winter.
- Negative Gedanken lassen sich nicht vermeiden. Sie können nicht ausgeschaltet, unterdrückt oder verdrängt werden, aber Sie können Ihre passive und negative Einstellung aufgeben und diese mit diszipliniertem Üben durch eine aktive und positive Einstellung ersetzen. Dies erreichen Sie durch die Umwandlung negativer Gedanken in positive Gedanken, mit sogenannten Affirmationen, d.h. positive Selbstgespräche, mit denen negative Gedanken, Gefühle, Vorstellungen durch positive ersetzt werden.
- Seien Sie sich selbst Ihr bester Freund!
- Eine Veränderung der inneren Haltung, Denkweisen und Überzeugungen kommt nicht über Nacht. Aber Sie können jeden Tag ein Stück dazu beitragen: mit dem Führen besonderer Tagebücher. Der amerikanisch-ungarische Psychologe und Motivationsforscher Mihaly Csikszentmihalyi rät dazu, sich abends auf drei Dinge zu besinnen, die am Tag gut gelaufen sind. Glück ist für Csikszentmihalyi die Summe guter Momente, denen wir jeden Tag Aufmerksamkeit schenken. Unaufmerksamkeit sei deshalb der schnellste Weg ins Unglück, so der Wissenschaftler. Die Erkenntnisse der Glücksforschung zu den Effekten einer optimistischen Betrachtungsweise habe ich bereits in der Einführung erläutert. Nun ist es an Ihnen, es an sich selbst auszuprobieren. Es braucht wirklich nicht viel Zeit und ich würde mich freuen, wenn Sie sich auf diese Übung einlassen könnten. Mein Leben hat sich durch das Führen eines Dankbarkeitstagebuches definitiv verändert. Ich bin zuversichtlicher, ja glücklich geworden und schlafe oft darüber ein.In Ihrem Dankbarkeitstagebuch halten Sie alles fest, was Ihnen tagsüber an Gutem widerfahren ist:
All die schönen, kleinen und großen, besonderen Ereignisse, das Gute in Ihrem Leben. Dinge, für die Sie dankbar sind und die Ihnen heute Freude gemacht haben. Ebenso die Namen jener Menschen, die heute positiv auf Sie eingewirkt haben. Auf lange Sicht wird Sie das glücklicher und zufriedener machen. Wenig Aufwand, große Wirkung!
Weiterlesen: Dankbarkeitstagebuch - Mir persönlich helfen innere Bilder (Visualisierung). Ich gehe innerlich ein paar Jahre in die Zukunft und visualisiere, wie die Situation dann ist, und die sieht immer positiv aus.
- Das Worst-Case-Szenario definieren und Wege finden, es zu umgehen.
- Optimismus und auch Glück entstehen für mich dadurch, dass wir die Lasten unserer Familiensysteme nicht mehr tragen, sondern ganz bei uns, in unserem eigenen Leben, in unserem Original (und nicht der Kopie unserer Familiensysteme) ankommen.
- Kultivieren Sie Ihren inneren Frieden. Dosieren Sie Ihren Nachrich-tenkonsum und nehmen Sie sich täglich Zeit für eine Mediation, bei der Sie sich auf sich besinnen, Geist und Körper zur Ruhe bringen, Kraft schöpfen. Den inneren Frieden zu fördern heißt zum äußeren Frieden beizutragen.
Passender Podcast: Optimismus lernen
Nutzen Sie den Link zum Podcast bei Apple Podcasts, um keine Folge zu verpassen: https://apple.co/3wifmXd
Bei Spotify hier hören: https://spoti.fi/3wxrEtB
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Gleich hier hören?
Ich bin pragmatische Optimistin – aber nicht naiv. Für mich bedeutet das, die Realität klar wahrzunehmen, Risiken zu benennen und trotzdem den Blick auf das Mögliche zu richten. Optimismus ist für mich keine rosa Brille, sondern eine Haltung der Handlungsfähigkeit: Zukunft denken, den nächsten Schritt gehen, Verbündete suchen.
Gerade in Zeiten von Unsicherheit hilft mir diese Form von Zuversicht, nicht in Grübelschleifen zu verharren, sondern aktiv zu bleiben. Nicht „alles wird gut“, sondern „ich tue, was es besser macht“.
Lassen Sie uns dazu verpflichten, die mentale Gesundheit in Unternehmen zu einem Teil der Strategie zu machen – für uns selbst, die Teams und die (zukünftigen) Führungskräfte.
Ein japanisches Sprichwort besagt: „Mit der Zeit ermüdet selbst der stärkste Wind, aber der Bambus bleibt hoch und still stehen“.
Seminare, Webinare und Ausbildungen an der Heimsoeth Academy:
- Webinar Resilienz kompakt! Wie lässt sich die Krise in Kraft transformieren
- Webinar Weniger Stress – mehr mentale Stärke
- Vortrag Gesundes Führen
- Vortrag Stress beginnt im Kopf
- Ausbildung zum Stress- und Resilienz Coach
- Seminar Effektive Selbstführung – sich selbst und andere führen
- Vortrag Mentale Gesundheit
In meinen Seminaren und Webinaren zum Thema Mentale Gesundheit, Stress & Resilienz lernen Sie:
✓ Eine klare Selbstreflexion, Selbstführung, Optimismus, Zuversicht und Akzeptanz.
✓ Einen souveränen und gelassenen Umgang mit Stress in stürmischen, schwierigen Zeiten.
✓ Führungsstark zu bleiben.
✓ Sich schnell zu erholen und zu regenerieren.
Ich freue mich auf Sie!
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