„Work-Life-Balance“ ist für mich der größte Unsinn der Gegenwart. Wir müssen wirklich von allen guten Geistern verlassen sein dass wir den positivsten Begriff den wir haben – Life – in ein Gegensatzpaar stellen mit „Arbeit“. Das Leben ist zu kurz für „entweder/oder“.
„Work-Life-Balance“ – hier wird ein Gegensatz stilisiert, der keiner sein sollte. Mein Work Life war immer Teil meines Lebens, ebenso wie mein Social Life, mein Mental Life, mein Physical Life und was auch sonst noch. Und zwischen all denen stelle ich die Balance her, und das gelingt eben mal besser, mal schlechter.
Arbeit ist Freude, Arbeit ist Austausch mit Anderen, Arbeit erweitert den Horizont. Aber sind wir nicht längst auf dem Weg zu einer Life-Work-Balance, bei der Arbeit eher eine untergeordnete Rolle spielen soll, natürlich bei vollem Lohnausgleich? Du hörst die einschlägigen Radiosender, da wird ab Mittwochnachmittag verkündet, dass die Woche ja bald geschafft sei, als würde man nur noch am freien Wochenende richtig leben. Dieses Jahr liegen die Brückentage total günstig, nicht zuletzt die LinkedIn-Litanei, wie einfach es doch ist, seinen Job zu schmeißen, alles voll easy, trau Dich! Man gewinnt den Eindruck, dass niemand mehr an seinem Job hängt.
Wie schön wäre es doch, wenn unter einem schönen Leben Freizeit und Arbeit verstanden werden und alles wieder miteinander verwoben würde. Evtl. bekämen wir es sogar wieder hin, die Schubladen zu leeren: Angestellte sind eben nicht ständig krank und faul, Chefs und Führungskräfte nicht alle böse.
Weiterlesen: Führungskräfte-Bashing in den sozialen Netzwerken
Priorisieren Sie Ihre mentale Gesundheit.
Wer seine Arbeit und die „Berufung“ liebt, neigt eventuell weniger dazu, aktiv über eine Balance nachzudenken. Für uns alle aber sollte gelten, dass wir uns als Individuum nicht vernachlässigen. Denn die eigene Vernachlässigung passiert schnell mal, wenn es ständig „viel zu erledigen“ gibt. Ich kenne Menschen, die sehr glücklich mit 150% Workload im Vergleich zu ihren Kolleg*Innen sind. trotzdem beschweren die sich regelmäßig, dass sie es nicht schaffen, mal die Wohnung aufzuräumen o.ä.
Burnout
Aus meiner Erfahrung muss ein Burnout nicht immer im Zusammenhang mit dem beruflichen Alltag stehen. Burnout hängt auch mit der Stabilität des Umfeldes zusammen. Habe ich Stress und keine Stabilität (Mensch, Familie, Kollegen etc.) wird Burnout begünstigt. Arbeit allein ist kein Prädiktor, kann jedoch eine Ursache sein, die durch andere Variablen Burnout verstärkt.
Weiterlesen: Burnout in unserer Arbeitswelt
Oftmals sind es gerade in den verschiedenen Persönlichkeitsbereichen unterschiedliche Erfahrungen die unser Unterbewusstsein (ist schneller als Verstand) als existenzielle Bedrohung wahrnimmt und sich nicht lösungsorientiert verarbeiten lässt.
Da dies sehr oft einhergeht mit Schlafstörungen, emotionaler Dysbalance wie Lustlosigkeit, Unzufriedenheit, reduzierter Merkfähigkeit spürt man oft die Auswirkungen dort, wo man sich eigentlich sicher fühlt.
Sehr gute Erfahrungen mache ich im Coaching bei Klienten mit alternierenden-bilateralen Hirnstimmulationen, wie der wachen REM Phase: https://www.heimsoeth-academy.com/mental/wingwave-coaching-2/
Weiterlesen: Burnout erkennen und frühzeitig Maßnahmen ergreifen
Bereit für etwas Entspannung?
Wie hat mich das früher wütend gemacht, wenn mir Menschen folgende Sätze sagten!
– Du musst abschalten.
– Lass die Arbeit in der Arbeit.
– Jetzt sind doch Feiertage (oder Wochenende), entspann dich.
Diese – auf jeden Fall gut gemeinten Tipps und Ratschläge – sind einfach nur sinnlos. Jeder muss und darf für sich entscheiden, wann er wie auf sein Gesundheitskonto einzahlt.
Hier sind einige Tipps, wie Sie in den nächsten Tagen und Wochen auf Ihr Gesundheitskonto einzahlen und sich ausruhen können.
Wem es gelingt, sich auszuruhen, der schöpft neue Kraft, gewinnt Energie und das wirkt sich positiv auf die Psyche aus.
- Abschalten und neue Energie tanken: Reduzieren Sie die Zeit vor dem Bildschirm und nehmen Sie sich tagsüber Zeit, um abzuschalten und sich auf Aktivitäten zu konzentrieren, die Sie nähren.
- Körperliche Bewegung! Muss nicht hardcore sein, vielleicht nur ein kurzer Spaziergang.
- Nehmen Sie sich Zeit, um sich im Freien zu bewegen und die Natur zu genießen.
Genießen Sie den Frühling bei einem Spaziergang, lauschen Sie den Geräuschen und genießen Sie die ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr. - „Immer erreichbar“ sollte keine Normalität sein (weder im Arbeitsleben, noch privat). Die dauerhafte Informationsflut durch (soziale) Medien und die ständige Erreichbarkeit (eMail, WhatsApp, etc.) führt meiner Meinung nach schnell zu einem kognitiven Overload. Ich finde teilweise sind Menschen selber schuld am Overload, denn viele sind Dank WhatsApp und Co. selber in der Erwartungshaltung immer schnell eine Antwort zu erhalten und verlangen somit auch von Freunden usw. 24/7. Beide Seiten sollte Ihre Einstellung ändern.
Weitere Möglichkeiten zur Entspannung finden Sie hier: https://www.heimsoeth-academy.com/stress-abbauen-und-das-geistige-wohlbefinden-verbessern/
Work-Life-Balance Hacks
✅ Klare Grenzen setzen und Grundregeln festlegen: z.B. keine Arbeit am Wochenende, keine Überprüfung beruflicher E-Mails nach 19 Uhr
✅ Aufgaben priorisieren: Konzentrieren Sie sich zuerst auf die wichtigsten Aufgaben.
✅ Machen Sie Pausen: Planen Sie während Ihres Arbeitstages kurze Pausen ein.
✅ Nach der Arbeit: Deaktivieren Sie arbeitsbezogene Benachrichtigungen nach Feierabend.
✅ Aufgaben delegieren: Teilen Sie die Verantwortung mit Kollegen oder der Familie.
✅ Lernen Sie, Nein zu sagen: Priorisieren Sie Ihre Gesundheit und Wohlbefinden.
✅ Erstellen Sie einen Arbeitsbereich: Trennen Sie die Arbeit vom persönlichen Bereich. Kein Schreibtisch im Schlafzimmer.
✅ Trainieren Sie regelmäßig: Integrieren Sie körperliche Aktivität.
✅ Üben Sie Achtsamkeit: Meditation oder Bauchatmung, um Stress abzubauen.
✅ Planen Sie Ihre persönliche Zeit: Planen Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen, und machen Sie sie dann auch.
✅ Begrenzen Sie Multitasking: Konzentrieren Sie sich auf eine Aufgabe nach der anderen, um die Effizienz zu verbessern.
✅ Setzen Sie sich realistische Ziele: Teilen Sie große Projekte in überschaubare Schritte auf.
✅ Technologie mit Bedacht einsetzen: Nutzen Sie Apps für die Produktivität, aber vermeiden Sie Ablenkungen.
✅ Urlaub machen: Nutzen Sie Ihre Urlaubstage, um neue Energie zu tanken und sich zu entspannen.
✅ Suchen Sie Unterstützung: Sprechen Sie mit Freunden, Familie oder einem Mentor über Ihre Herausforderungen.
✅ Fokus auf Qualität, nicht Quantität.
✅ Priorisieren Sie die Selbstfürsorge: Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihr körperliches und mentales Wohlbefinden fördern, wie z. B. Bewegung, Hobbys und Geselligkeit.
✅ Bewerten Sie Ihre Arbeitszufriedenheit: Überlegen Sie, wie erfüllt Sie sich in Ihrem aktuellen Job fühlen. Gibt es Aspekte Ihrer Arbeit, die zu einer ungesunden Work-Life-Balance beitragen?
✅ Holen Sie Feedback ein: Bitten Sie vertrauenswürdige Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder um eine ehrliche Einschätzung Ihrer Work-Life-Balance. Manchmal kann eine Außenperspektive wertvolle Erkenntnisse liefern.
Patentrezepte für Lifebalance – Fehlanzeige?
Na das ist doch klar. Was für mich gut funktioniert, mag für jemand anderen eine Katastrophe sein. Menschen sind einzigartig und unterschiedlich, ebenso ihre Berufe und deren Herausforderungen.
Ich gehe in dem Punkt mit, dass man sich von der Perfektion verabschieden muss und den stetigen Prozess, das Auf und Ab akzeptieren muss.
Lifebalance erfordert Selbstreflexion und Mut, manchmal Ermutigung. Jede(r) muss sein/ihre eigene Balance finden. One life – live it!
Selbsterkenntnis: Bevor wir über Work-Life-Balance sprechen, ist es wichtig, sich selbst zu kennen. Welche inneren Motivationen treiben uns an? Was sind unsere persönlichen Werte und Ziele?
Diese Selbstreflexion ermöglicht es uns, unsere Prioritäten zu klären und unsere Handlungen bewusst zu gestalten.
Selbstbeziehung: Eine fürsorgliche und liebevolle Beziehung zu uns selbst ist die Basis für eine ausgewogene Lifebalance.
Wie stehen wir zu uns selbst?
Nehmen wir uns genug Zeit für Selbstfürsorge und Erholung?
Behandeln wir uns selbst mit Selbstmitgefühl und nehmen unsere eigenen Bedürfnisse ernst, legen wir den Grundstein für ein erfülltes Leben sowohl im Beruf als auch im Privaten.
© Ihre Antje Heimsoeth
Folgende Podcasts und Beiträge könnten Sie auch interessieren:
- Stress abbauen und das geistige Wohlbefinden verbessern
- Podcastfolge Positives Denken lernen – Schritte für mehr positive Energie
- Mentale Gesundheit – Warum sie uns alle angeht
- Gelassen bleiben trotz Druck: Strategien zur Stressbewältigung
Unternehmerin, Bestseller Autorin, Mental Coach und Keynote Speaker
Antje Heimsoeth – Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Leadership, Veränderung, Selbstführung und Lifebalance und zwölffache Buchautorin (Ihre Bücher finden Sie hier >>) zu den bekanntesten und einflussreichsten Mental Coaches im gesamten deutschsprachigen Raum. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ und 2021, mit dem Award „Erfolgreiche Unternehmerin 2016“ und in 2017 mit TOP 100 Erfolgstrainer (durch das Magazin ERFOLG) ausgezeichnet. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).
0 Kommentare