Experten-Telko: Chefsache Kopf: Mehr Erfolg durch mentale Stärke – Teil 1

Experten-Telko: Chefsache Kopf: Mehr Erfolg durch mentale Stärke - Antje Heimsoeth

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

11. Aug 2016

Experte: Antje Heimsoeth
Moderatorin: Elke Koepping
Co-Moderatorin: Sylvie Dénarié

Antje Heimsoeth Chefsache Kopf Koepping: Herzlich willkommen zu unserer heutigen Experten-Telko zum Thema „Chefsache Kopf, mehr Erfolg durch mentale Stärke“ mit der renommiertesten Motivationstrainerin Deutschlands, Antje Heimsoeth. Mein Name ist Elke Köpping. Ich bin die VGSD-Regionalsprecherin Berlin. Ich bin Sprecherin auf vielen Ebenen. An meiner Seite begrüße ich meine Co-Moderatorin Silvie Denier aus München.
Sylvie ist Dipl.-Mathematiker und arbeitet als IT-Architekten und Software-Entwicklerin. Klingt super spannend. Was machst du denn da so, Sylvie? Ein Satz.

Dénarié: Ich löse Probleme.

Koepping: Damit sind wir heute richtig, denn ich begrüße unsere heutige Expertin Antje Heimsoeth aus Rosenheim in Bayern. Hallo Antje.

Heimsoeth: Hallo und ein herzliches Willkommen an alle.

Koepping: Antje löst auch Probleme, sie löst nämlich die Probleme bzgl. „Chefsache Kopf“. Wie ist das mit dem Mentaltraining, mit der Motivation. Sie ist Mental Coach, Speakerin, Motivationstrainerin, hat eine Ausbildung gemacht als NLP-Lehrtrainerin, ist wingwve® Coach und hat auch einige Auszeichnungen vorzuweisen. Sie ist u.a. 2014 als Vortragsrednerin des Jahres ausgezeichnet worden. Kommt ursprünglich aus einer ganz anderen Branche – sie war Vermessungsingenieurin, hat sich dann aber im Jahr 2003 als Coach und Trainerin selbstständig gemacht und betreibt heute sehr erfolgreich die Heimsoeth Academy. Was machst du denn da, Antje? Ist das eine Form von Führungskräfte-Coaching? Wie muss ich mir das vorstellen?

Heimsoeth: Verschiedene Coaching-Ausbildungen mit Schwerpunkt „mental“, also all das, was zwischen den Ohren stattfindet und das für bestimmte Zielgruppen, sei es Sport, sei es für Menschen, die mit Kindern arbeiten, sei es Business oder sei es ganz allgemein mental, also für verschiedene Bereiche. Ich veranstalte auch Inhouse-Seminare, wo ich dann in Firmen gehe und die Themen, die Zielstellungen, die im Auftragsklärungsgespräch besprochen worden sind, in Firmen abwickle, ob jetzt im Sinne von Einzel-Coaching oder Workshops, ob für Teams, ob Einzel, ob Gruppe – ganz unterschiedlich.

Koepping: Genau, da wollte ich gerade nachfragen, also beides ist möglich.
Du hast auch schon zahlreiche Publikationen vorzuweisen und einige Bücher veröffentlicht. Das ist einmal „Chefsache Kopf“, auch das heutige Thema, „Mit mentaler und emotionaler Stärke zu mehr Führungskompetenz“, erschienen im Jahr 2015.

Heimsoeth: Es gibt auch Bücher aus den Jahren davor. Letztes Jahr war sozusagen ein Buchjahr, habe 2015 drei Bücher geschrieben, dafür ist 2016 Pause. Ich beteilige mich nur an einem Buch zum Thema „Polizeimanagement“ und dann 2017, denke ich, geht es wieder weiter mit dem nächsten Buch.

Antje Heimsoeth Sportmentaltraining Koepping: Was ich ganz spannend finde, du hast es gerade erwähnt, der Sportbereich. Hier habe ich beispielhaft eine Publikation im Sportbereich eingeblendet „Sportmentaltraining“. Dazu hat Oliver Kahn das Vorwort geschrieben, passt gerade wunderbar zur EM. Du hast dich sehr früh in deiner Selbstständigkeit schon auf das Coaching auch im Sportbereich fokussiert. Finde ich sehr, sehr interessant. Wie kam das denn dazu?

Heimsoeth: Na ja, ich habe ja angefangen mit einer NLP-Ausbildung. Diese habe ich innerhalb von drei Jahren abgeschlossen, habe die Ernennung zum NLP-Lehrtrainer bekommen und dann habe ich mir überlegen dürfen, wo und mit welcher Zielgruppe mache ich mich denn jetzt selbstständig, also welche Zielgruppe spreche als erstes an. Und mir war klar, nein, ich will nicht einen von vielen NLP-Instituten werden, ich komme aus dem Sport: Fang doch mal mit der Zielgruppe Sport an und was braucht die Zielgruppe? Ich habe dann schon in der NLP-Ausbildung eine Masterarbeit zum Thema „NLP im Reitsport“ geschrieben. Klar war aber auch, der Reitsport ist als Zielgruppe zu eng, das ist eine zu kleine Zielgruppe und habe daher meine Zielgruppenansprache auf alle Sportarten ausgedehnt. Dann kamen Jahre später die ersten Unternehmen wie BMW auf mich zu und haben gesagt: „Wir wollen auch gewinnen. Strategien sind doch sicher dieselben. Wording ist ein wenig anders.“ Da musste ich den Unternehmen natürlich recht geben. Seitdem arbeite ich nicht nur im Sport, Spitzensport, mit Bundestrainern und Teams, im Freizeitsport und Breitensport, sondern ich auch mit Führungskräften, Top-Management und ich habe auch einige Vorstände in der Kundenliste.

Koepping: Was sind denn so die Besonderheiten bei der Zielgruppe Sport, die im Bereich Coaching oder auch im Bereich Mentaltraining anstehen?

Heimsoeth: Die größte Angst – und das ist eben nicht nur im Sport so – ist die Angst vor dem Versagen: Was sagen die anderen Menschen über mich oder schreiben sie über mich, ob jetzt in den Medien, in den Social Medias, wenn ich verliere, wenn ich versage, wenn ich ein Blackout habe, den Faden verliere, die Leistung, die man von mir erwartet, nicht bringe, also nicht die Angst vor Verletzungen, wie man manchmal glauben könnte. Ich hatte mal einen Sportler, der hat sich das Genick gebrochen beim Bobfahren, ist trotzdem weiterhin Bob gefahren. Die größte Angst ist die Angst vor dem Versagen. Weitere  Themen sind Konzentrationsprobleme, wie gestalte ich eine Top  Vorbereitung, wen nehme ich zum Wettkampf mit, Thema „Umfeldmanagement“. Es sind Themen wie Ziele, Werte, Motive, Gedanken-, Psychohygiene, „Rituale“, „Routinen“, „Umgang mit Stressbewältigung und Druck“ vor allem auch als Trainer. Diese haben extrem viel Stress und Druck, auch jetzt gerade im Fußball. Es sind Kommunikations- und  Beziehungsthemen. Es geht um Motivation, wobei das im Thema Führung ein größeres Thema ist als im Sport.

Koepping: Wie lässt sich denn diesen Ängsten begegnen? Unser Stichwort ist ja mentales Training, Motivationstraining, heute. Was sind deine Strategien, was empfiehlst du oder wie arbeitest du, um diesen Ängsten ja auch entgegen – oder den Individuen, sage ich mal, die Mittel an die Hand zu geben, diesen Ängsten entgegen zu treten?

Heimsoeth: Erst mal zu schauen, wovor genau hat der Mensch Angst und was ist die „positive Absicht“ (NLP) der Angst bzw. der Sekundärgewinn, weil nichts im Leben passiert einfach so. Oftmals schützt uns die Angst ja auch vor etwas. Es gibt für die Arbeit mit der Angst sehr viele Methoden wie z.B. wingwave®, EMDR, Klopftechniken, EFT, Fast Phobia aus dem NLP. Ich arbeite dann mit den Klienten im Einzelcoaching an ihren Ängsten mithilfe der genannten Methoden.

Koepping: Das heißt, das ist ein Coaching, du im Gespräch mit dem Klienten, der Klientin und ihr geht die Punkte durch. Gibst du Hilfen, gibst du Trainings, gibst du Tipps, wie sie selber auch weiterarbeiten können oder passiert das im Zwiegespräch?

Heimsoeth: Zuhause mentale Übungen täglich in den Alltag einzubauen, ist ganz entscheidend. Es heißt ja auch MentalTRAINING. Ein Sportler weiß genau, wenn er an seiner Fitness nicht weiter trainiert oder an seine Athletik und Koordination, dann kann er am Tag X keine Spitzenleistung abrufen. Für Mentaltraining gilt dasselbe. Die Übungen werden in den Alltag integriert. Sie sind wirklich kurz. Klienten brauchen vielleicht ein/zwei Minuten für eine Übung, mal von Methoden wie Meditation abgesehen. Aber das ist auch eine Philosophiefrage, wer gerne meditiert, der nimmt sich auch gern die halbe Stunde dafür. Ansonsten sind es wirklich viele Übungen, die man in den Alltag integrieren kann, beim Autofahren, beim Zugfahren, wenn man am Flughafen wartet, wenn man mal draußen im Gartenstuhl sitzt und in die Natur schaut. Die Übungen aus dem Mentaltraining wollen schon tagtäglich angewandt werden.

Koepping: Hast du mal so ein Beispiel, ein ganz kurzes, was zum Beispiel so eine Form von Training wäre?

Heimsoeth: Ja, zum Beispiel Atemübungen. Viele Menschen sind ja sehr gestresst, die Atmung wird dann flacher (Brustatmung). Es wäre aber die sogenannte tiefe Bauchatmung wichtig. Jeden Tag bewusst mindestens fünf tiefe Atemzüge zu nehmen, die bis in den Bauch gehen, ist für die eigene Gesundheit wichtig. Ich übe das dann mit den Teilnehmern im Seminar oder mit den Klienten im Coaching und das können sie dann daheim weitermachen. Weiter sind es Übungen wie Affirmationen (laut oder leise) sprechen. Affirmationen sind positive Selbstgespräche. Meine Standard- Affirmation ist, „Ich liebe, glaube, vertraue, bin dankbar und mutig“. Wir wissen heute, dass unsere Gedanken einen Einfluss haben auf wie die „Festplatte“ zwischen unseren Ohren im Gehirn gestaltet ist. Stichwort Neuroplastizität. Wir wollen mittels Gedankenhygiene und Affirmationen aus neuronalen Trampelpfaden neuronale Autobahnen machen.
PS: Wenn Sie übrigens individuelle Unterstützung / Coaching benötigen, informieren Sie sich hier, was ich für Sie tun kann.

Antje HeimsoethÜber die Autorin

Antje Heimsoeth, Diplom-Ingenieurin (FH), Coach, ECA und DVNLP, zert. Mental Coach, Gesundheitstrainerin, ECA Sport Coach (Master Competence), zert. Entspannungspädagogin, zert. Business Coach und Top-Speakerin mit mentalem Olympiafaktor: Go for Gold! mit eigenem Institut Heimsoeth Academy.

Weltweit tätig. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).  Auftritte bei Sport1, hamburg1, nrw.tv, BR (Blickpunkt Sport) und Sky sowie auf Kreuzfahrtschiffen (MS Europa 2, AIDA).

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert