Selbstverantwortung ist der Schlüssel zu mehr Einfluss

Selbstverantwortung ist der Schlüssel zu mehr Einfluss - Antje Heimsoeth

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

21. Dez 2021

2021 neigt sich dem Ende – wie es für Sie verlaufen ist, ist nicht allein den äußeren Umständen geschuldet, auch wenn diese es stärker beeinflusst haben, als Ihnen vielleicht lieb war angesichts der anhaltenden Pandemie. Fakt ist: Wir sind selbst verantwortlich für unser Leben. Nehmen Sie es selbst in die Hand und gestalten Sie es nach Ihren Vorstellungen statt über Bedingungen zu jammern und andere für die eigene Unzufriedenheit verantwortlich zu machen. Sie wollen, dass 2022 besser für Sie verläuft? Dann ist es an Ihnen, Verantwortung dafür zu übernehmen – und die fehlende Umsetzung nicht auf mangelnde Zeit oder widrige Umstände zu schieben. Selbstverantwortung zeigt sich darin, dass Sie sich verantwortlich fühlen für das, was Sie gesagt, versprochen oder unterschrieben haben. Ohne Wenn und Aber, ohne Ausreden, ohne Schuldzuweisungen.

Gehen Sie Gefühlen und Glaubenssätzen auf den Grund

Selbstverantwortung heißt, Verantwortung für sein Denken, Handeln und daraus resultierende Wirkungen zu übernehmen. Das setzt ein klares Bewusstsein für sich selbst voraus: Wer bin ich, was will ich, wie wirke ich? Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Versuchen Sie, zu erkennen, was Sie wirklich fühlen in einer Situation, in der es darum geht, Verantwortung zu übernehmen oder sie von sich zu weisen. Empfinden Sie Scham, Schuld, Enttäuschung oder Wut, dann forschen Sie nach der Ursache. Sind es wirklich das Verhalten Ihres Gegenübers oder dessen Forderungen, die diese Gefühle hervorrufen, oder rühren sie von alten Glaubenssätzen und Erfahrungen her, so dass Ihr Gegenüber nur als Projektionsfläche dafür dient? Wenn Sie die Wurzel Ihrer Reaktionen nicht kennen, sind Sie Ihnen ausgeliefert – und geraten in Konflikte, Missverständnisse, wiederkehrende Diskussionen. Das schürt Ihre eigene Unzufriedenheit und belastet die Beziehung zu anderen. Ob Mitarbeitende, Kolleginnen und Kollegen, Vorgesetzte, Freunde oder Familie – mangelnde Selbstverantwortung wirkt sich auf das Miteinander aus, oftmals unbewusst. Also besser hinschauen und anerkennen: Ihr Mindset liegt in Ihrer Hand, genauso wie das Durchbrechen gewohnter Reaktionsketten und Diskussionsmuster.

Selbstverantwortung ist der Schlüssel zu mehr Einfluss

Selbstverantwortung heißt, eigene Fehler anzuerkennen

Wie gehen Sie mit Fehlern um, die Sie begangen haben? Versuchen Sie, sie zu vertuschen, zu leugnen oder anderen in die Schuhe zu schieben? Damit wären Sie nicht allein. Es ist ein verbreitetes Vorgehen, sich der Verantwortung zu entziehen. Auf das eigene Licht soll möglichst kein Schatten fallen. Doch es ist ein fader Schein, mit dem Sie glänzen wollen. Er trägt Ihnen keine Bewunderung ein, sondern Enttäuschung und Ablehnung. Das belastet ebenso Arbeits- wie private Verhältnisse. Selbstverantwortung heißt, auch die Verantwortung für eigene Fehler zu übernehmen, sie anzuerkennen und Lehren daraus zu ziehen. Auf diese Weise leben Sie als Führungskraft einen förderlichen Umgang mit Fehlern vor – das beschert Ihnen nicht nur Anerkennung, sondern im besten Fall sind Sie damit auch Vorbild für andere. Damit beeinflussen Sie die Fehlerkultur in Ihrem Unternehmen oder in Ihrem privaten Umfeld auf positive Weise. Aus Schuldzuweisungen werden so konstruktive Analysen, wie sich dieser Fehler künftig vermeiden lässt.

Weiterlesen: Fehler – der ungeliebte Mentor des Erfolgs

Selbstverantwortung und Selbstanerkennung gehen Hand in Hand

Worauf sind Sie stolz? Welche Eigenschaften und Fähigkeiten schätzen Sie an sich besonders? Welche Erfolge bedeuten Ihnen viel? Was mögen Sie an sich? Werden Sie sich Ihrer Ressourcen bewusst und bringen Sie ihnen Selbstwertschätzung entgegen. So, wie es gilt, für Fehler Verantwortung zu übernehmen, ist dies auch für Erfolge und Stärken wichtig. Das eigene innere Vermögen zu schätzen, macht es leichter, Verantwortung zu übernehmen, weil Sie sich dazu besser in der Lage fühlen, schließlich haben Sie einen Schatz an Ressourcen, aus dem Sie dafür schöpfen können. Selbstachtung, Selbstanerkennung, Selbstwertschätzung und auch Selbstliebe sind zudem Voraussetzung dafür, auch anderen wohlwollend zu begegnen. Begegnen Sie Menschen mit der positiven Grundhaltung „Ich bin ok, du bist ok“. Sie hilft im täglichen Miteinander weiter als „Ich bin ok, du bist nicht ok“, womit Sie Ihr Gegenüber verletzen und herabsetzen. Auf solchem Boden wächst keine Zufriedenheit, bei keinem Beteiligten. Mit einer Toleranz, die auf Anerkennung und Selbstanerkennung gründet, hingegen nehmen Sie positiven Einfluss auf ein befriedigendes Miteinander.

Selbstkontrolle ist ein Produkt von Selbstverantwortung

Und wie steht es um Ihre Selbstkontrolle? Wie gut haben Sie sich im Griff, wenn die Dinge nicht so laufen, wie Sie es sich wünschen? Ein Mitarbeiter:in seine Aufgaben nicht so erfüllt, wie Sie es erwarten oder ein Kunde überraschend abspringt? Lassen Sie vor anderen Ihren Gefühlen freien Lauf, fluchen oder schimpfen Sie? Zeigen Sie Ihre Enttäuschung offen? Sich in Selbstkontrolle zu üben heißt Verantwortung für die eigene Gefühlslage und Erwartungshaltung zu übernehmen und sie entsprechend zu regulieren. Nicht nachgeben, aber nachgehen ist die Devise. Nehmen Sie Ihre Gefühle wahr und spüren Sie ihnen nach. Nur indem Sie sich ihnen zuwenden, können Sie sie kontrollieren. Ich weiß, woher das Gefühl rührt und ich kann es kanalisieren. Ich brauche kein Gegenüber, um mich an ihm abzureagieren, sondern habe meine Emotionen im Griff. Das heißt nicht, so zu tun, als sei alles in Ordnung für Sie. Aber Sie sind in der Lage, kontrolliert zu reagieren und ersten Impulsen nicht sofort nachzugeben, sondern abzuwägen, welche Reaktion der Situation angemessen ist. Das zeugt von verantwortlichem Handeln und davon, dass Sie nicht Opfer Ihrer Emotionen sind, sondern auch in emotional herausfordernden Situationen das Zepter in der Hand behalten.

Selbstverantwortung bedeutet eigene Erwartungen zu reflektieren

Erwartungen an sich und andere können eine nie versiegende Quelle der Enttäuschung sein, wenn sie überhöht, verfehlt oder unangemessen sind. Zur Selbstverantwortung gehört deshalb auch, die eigenen Erwartungen und Erwartungen an andere zu überprüfen: Sind sie berechtigt? Lassen sie sich erfüllen? Oder gilt es, sie zu korrigieren und realistisch anzupassen? Seien Sie sich bewusst: Ihre Erwartungen bringen vor allem Ihre Vorstellung in den Vordergrund. Die Kunst aber ist es, offen zu bleiben für verschiedene Verläufe einer Situation. Wem das gelingt, der beugt nicht nur Enttäuschungen vor, sondern beweist, dass er Verantwortung für seine Enge der Erwartung übernimmt. Sie können damit Einfluss nehmen auf Ihre eigene Zufriedenheit, aber auch auf das Befinden anderer, die Ihre Erwartungen spüren. Menschen, die ausgeglichen und zufrieden sind, offen für Veränderungen und selbstbestimmt, haben eine minimale Erwartungsspannung. Also, überlegen Sie gut, was Sie von sich, anderen und dem Jahr 2022 erwarten.

Machen Sie 2022 zu dem Jahr, in dem Sie Gewohntes, das mehr Leid als Lust schafft, ablegen und dafür an Klarheit gewinnen. Die Verantwortung, die Sie für sich übernehmen, wird Früchte tragen. Denn zu wissen, was Sie warum tun und was Sie tatsächlich wollen, bringt Sie sich selbst näher. Das hilft Ihnen in jeder Beziehung weiter – auch wenn das bedeuten kann, dass manche Beziehung mit neuer Klarheit nicht mehr tragfähig ist. Sich das einzugestehen, ist zielführender als sich mit Missständen notdürftig zu arrangieren, mit nagender Unzufriedenheit und mangelnder Perspektive. Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen dabei!

© Ihre Antje Heimsoeth

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Über die Autorin  Antje Heimsoeth
Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als erfolgreiche Keynote Speakerin mit hunderten von Vorträgen und Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Positive Leadership, Vertrauen, Selbstführung und Spitzenleistungen und elffache Buchautorin zu den bekanntesten, gefragten und einflussreichsten Mental Coaches von Spitzensportlern, Führungspersönlichkeiten, Vorständen, Spitzenmanagern, Unternehmern und Rednern.

Mehrfach ausgezeichnete Keynote-Speakerin (Speaker des Jahres 2021, „Vortragsrednerin des Jahres 2014“) und ehemalige Leistungssportlerin. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).  Ende 2019 wurde sie zum Senat der Wirtschaft berufen und so Teil eines exklusiven Kreises von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft.

 

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