Die mentale Gesundheit der Führungskräfte

Die mentale Gesundheit der Führungskräfte - Antje Heimsoeth

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

03. Mai 2021

Die wichtigste Ressource eines Unternehmens sind die Menschen und deren Interaktionen. Führungsverhalten und Führungsstil wirken sich erheblich auf die Gesundheit der Mitarbeiter aus und beeinflussen damit gravierend die Funktionsfähigkeit und Produktivität des Unternehmens. Führung ist also ein Gesundheitsfaktor. Je mehr Führungskräfte über mentale Gesundheit wissen, umso „gesünder“ wird auch ihr Führungsstil.  Es ist bekannt, dass Manager, deren Mitarbeiter einen hohen Krankheitsstand aufweisen, diese Tendenz auch bei einem Unternehmenswechsel fortsetzen. Genauso übernehmen Führungskräfte mit einem stärkenorientierten und die Motivation fördernden Führungsstil diesen auch an einem neuen Arbeitsplatz.

Wenn Führungskräfte müde, ängstlich, unsicher und ausgebrannt sind, wie effektiv werden diese als Führungskraft sein? Nicht sehr.

Gesundheit – Ernährung, Bewegung und mentale Stärke – ist unser aller wertvollstes Kapital ist und wie wir über uns, Situationen, Ereignisse, Dinge denken, all das führt letztendlich Gesundheit & Erfolg.

Es gibt viele Faktoren, die die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärken. Dazu gehören: Spaß, Freunde, soziale Kontakte und Unterstützung, Selbstvertrauen, Aufgehobensein im Team, bewältigter Stress, Erfolgserlebnisse. Das gilt für Führungskräfte genauso, wie für Mitarbeiter.

Selbstführung beginnt im Kopf

Wer andere kennt, ist gelehrt. Wer sich selbst kennt, ist weise.
Lao Tse

Wie sehe ich mich selbst? Wie führe ich mich selbst? Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was sind meine inneren Konflikte, was ist mir wichtig? Was treibt mich an? Was bereitet mir Sorgen und Ängste?

Ich arbeite an mir selbst – andere Menschen kann man nicht verändern. „Wasch mich, aber mach mich nicht nass.“ funktioniert nicht. Wichtige Voraussetzungen für die eigene Führungsarbeit sind: Positive Grundhaltung, positives Menschenbild, Klarheit, Neugierde, Flexibilität, Zielorientierung, aktive statt passive Haltung, Verantwortung für sich selbst und die Umwelt übernehmen, Ziele und Visionen haben.

Positives Denken, Fühlen und Handeln vergrößert unsere mentalen, körperlichen und zwischenmenschlichen Ressourcen. Eine positive Grundstimmung erweitert den geistigen Horizont und lässt uns tolerant und kreativ auf Veränderungen zugehen.

Was lässt Führungskräfte mental gesund sein? Sie finden im Folgenden ein paar Impulse aus dem großen mentalen Werkzeugkoffer. Ich stelle Ihnen einige Möglichkeiten vor, wie Sie besser auf sich und Ihre positive Mentalhygiene aufpassen können.

Tipps für Ihre mentale Gesundheit

Die mentale Gesundheit der Führungskräfte - Antje Heimsoeth

 

1) Bewegung und körperliche Aktivität sind ein wichtiger Baustein für Ihre Gesundheit, Ihr Wohlbefinden und Ihren Erfolg. Bewegung stärkt das Immunsystem. Sport macht glücklich. Wenn Sie regelmäßig Sport treiben, halten Sie Ihren Geist scharf, bleiben gut in Form und Ihr Körper setzt Endorphine frei, wodurch Sie sich großartig fühlen.

Mein Ziel: 3 mal wöchentlich 45 – 60 Min. Radfahren und im Sommer fast jeden Tag eine lange Strecke schwimmen. Ab und dann Wanderungen in den Bergen.

2) Gehen Sie an die frische Luft, machen Sie Spaziergänge. Körperliche Aktivität, Bewegung, Sonnenlicht und Kontakt zur Natur wirken stimmungsaufhellend und motivierend.
Sonnenschein, frische Luft und Natur wirken Wunder, um Ihren Geist zu klären. Vitamin D trägt zur Knochenstabilität und zum Zahnerhalt bei. Vitamin D ist wichtig für die Immunabwehr. Vitamin D hilft dabei, Ihre Stimmung zu regulieren, und Sie fühlen sich im Allgemeinen besser.

Ziel: Machen Sie Ihr Handy aus und gehen Sie möglichst oft raus in die Natur.

Weiterlesen: Tipps, um in Zeiten von Corona Virus die Angst nicht überhand nehmen zu lassen

3) Schlaf – Sorgen Sie dafür, dass Sie jede Nacht sieben bis acht Stunden schlafen. Amazon-Chef Jeff Bezos schläft jede Nacht acht Stunden. Ariana Huffington hat zu dem Thema ein Buch geschrieben. Das Buch heißt „Schlafrevolution“.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Zimmer gut gelüftet ist. Achten Sie darauf, was Sie bevor Sie ins Bett gehen trinken und essen. Verzichten Sie auf Ihren Schlummertrunk. Verbannen Sie alle elektronischen Geräte wie Funkwecker, iPad, Laptop, Handys und vor allem den Fernseher aus Ihrem Schlafzimmer. Das Zimmer heißt zu Recht Schlafzimmer und ist zum Schlafen da. Denn das ist längst bekannt: Das blaue Licht von Handy- und Laptop-Displays verhindert ruhigen Schlaf. Und dennoch nehmen ca. 80% der Deutschen das Handy mit ins Bett. Eine US-Umfrage ergab: Jeder fünfte Teenager blickt immer auf sein Handy, wenn er nachts aufwacht, und checkt Social Medias wie Facebook.

Zahlreiche Studien haben sich mit dem Zusammenhang von Schlaf und Führungsqualitäten beschäftigt. Demnach erschwert es Schlafmangel nicht nur, Konflikte im Job ruhig zu lösen. Unausgeschlafene Führungskräfte sind auch weniger inspirierend, treffen Fehlentscheidungen, resignieren in schwierigen Situationen früher, ihre Teams sind unmotivierter und die Grundstimmung in Unternehmen ist feindseliger. Müden Managern fehlt die Energie, sich und Mitarbeiter zu begeistern, Anliegen zu kommunizieren, Fragen zu stellen und Stimmungen wahrzunehmen.

Und das gilt natürlich nicht nur für Manager, sondern für jeden Einzelnen von uns. Auch Angestellte und Mitarbeiter schaden dem Unternehmen, wenn sie ständig übermüdet in die Arbeit kommen. Wir gehen dann ganz anders mit Kunden, Lieferanten und untereinander miteinander um. Menschen behandeln sich einfach gegenseitig schlechter und darunter leiden dann die Beziehungen.

Mein Ziel: 7,5 Stunden

Weiterlesen: Auswirkungen von Schlafmangel – Warum Müdigkeit Gift ist

4) (Geh-)Meditation – Wenn Sie sich 10 Minuten Zeit nehmen, um präsent zu sein, können Sie den Lärm in Ihrem Kopf abstellen und sich in einen ruhigen Zustand versetzen.

Ziel: 10 Minuten mindestens 3 mal wöchentlich.

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5) Achten Sie darauf, wie viel Nachrichten Sie konsumieren und beschränken Sie den Konsum auf einmal täglich.
Meiden Sie Menschen, die dazu neigen, die Dinge schwarzzumalen.

Ziel: Minimieren Sie negative Einflüsse.

Weiterlesen: Hoffnung bewahren in herausfordernden Zeiten

6) Lesen – Lesen erweitert unser Wissen und unsere Kompetenzen und beschleunigt unsere persönliche Entwicklung. Lesen bietet auch einen Raum zum Nachdenken, Abschalten für einen Moment und Aufnehmen von etwas Informativem.

Mein Ziel: 1 Buch pro Monat und mehrere Fachzeitschriften.

7) Die Last durch die Coronakrise muss nicht allein auf unseren eigenen Schultern ruhen. Wenn wir uns Unterstützung durch andere holen, stärken wir unsere eigene Belastbarkeit. Unser Körper produziert vermehrt das Hormon Oxytocin. Und das motiviert uns, uns mit anderen auszutauschen, ihre Nähe zu suchen. Das bedeutet: Wenn es hart kommt für uns, dann ist es gut für uns, uns mit Menschen zu umgeben, die uns bei Bedarf stützen können bzw. ein Stück des Weges begleiten. Das ist kein Zeichen für Schwäche, sondern für Pragmatismus. Gemeinsam lässt sich vieles leichter meistern.

Auch noch interessant – Umgang mit Stress

8) Menschen – wir sind alle soziale Wesen und wir tauschen uns gerne mit Menschen aus. Das war in den letzten 14 Monaten eine Herausforderung. Zum Kontakt halten war und ist mehr Aufwand erforderlich. Aber das ist es wert!

Ziel: Nehmen Sie Kontakt – per Facetime, Zoom, Skype, WhatsApp – mit mindestens einer Person pro Woche außerhalb der Arbeit auf.

9) Urlaub – Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Batterien aufzuladen. Sie kommen nach einem Urlaub so viel stärker und erfrischt zurück.

Mein Ziel: Mindestens 6 Wochen im Jahr

Selbstführung: Wenn wir gut für uns selbst sorgen und unser Gehirn in einen positiven Zustand bringen, können wir weiterhin effektiv führen.

Weiterlesen: Vorbild sein – Selbstführung

Hoffe das hilft.
© Ihre Antje Heimsoeth

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