Persönlichkeit im Beruf: Zur starken Führungskraft werden

Persönlichkeit im Beruf: Zur starken Führungskraft werden - Antje Heimsoeth

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

26. Aug. 2021

Erfolgreiche Führungskräfte brauchen so einiges: Eine stabile und starke Persönlichkeit gehört ohne Zweifel dazu. Sie ist Voraussetzung und zugleich das Ergebnis einer regelmäßigen Selbstreflexion durch Selbstwahrnehmung und Selbsterkenntnis. Im Idealfall messen wir uns dabei nicht gegen andere, sondern mit uns selbst.

Weiterlesen: Positiver Leader

Wir sind ganz bei uns selbst und können so Verständnis für andere aufbringen. Wir sind innerlich gefestigt und können deshalb immer wieder Veränderung zulassen. Wichtige Eigenschaften gerade in den schwierigen Zeiten, wie wir sie alle seit letztem Jahr durchleben. Einige Führungskräfte sind in den letzten Monaten zu starken Führungspersönlichkeiten gewachsen. Andere haben das Handtuch geworfen. Eines ist in all der Zeit aber noch deutlicher geworden: Übernehmen Führungspersönlichkeiten ihre Verantwortung nicht, werden sie ihrer Rolle nicht gerecht, werden schwierige Zeiten noch viel unerträglicher – für Mitarbeiter, für Teams, ja für das ganze Unternehmen.

Persönlichkeit im Beruf: Wie entwickelt man sich zu einem positiven Leader?

Nicht jede Führungskraft wird als Leader geboren. Zu einer Führungskraft, die vorangeht, die andere mitreißt und dabei weder die Umstände, noch die Möglichkeiten – und schon gar nicht das Ziel aus den Augen verliert. Manchmal rutscht man einfach hinein in die Führungsverantwortung – und merkt oft zu spät, dass man als Persönlichkeit noch gar nicht so weit ist. Umgekehrt merkt man manchmal erst mit etwas Abstand, dass jemand sich als starke Führungskraft gezeigt hat – ohne auf dem Papier eine zu sein.

Kein Wunder, denn Persönlichkeit zu definieren ist ebenso schwierig wie pauschal zu sagen, was eine gute Führungskraft ausmacht. Auch wenn es natürlich Eigenschaften gibt, die wir starken Persönlichkeiten zuschreiben: Authentizität, Durchsetzungskraft, Fleiß, Mut, Optimismus, Zuversicht, Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein, Überzeugungskraft oder Zielstrebigkeit, …, wichtig ist vor allem eines: Die Bereitschaft, sich selbst immer wieder zu reflektieren, Handlungsmuster wahrzunehmen und diese Erkenntnisse als Basis für die Bereitschaft zur ständigen Veränderung und persönliches Wachstum zu nutzen.

Weiterlesen: Selbstreflexion

Persönlichkeit im Beruf: Veränderungen innen und außen zulassen

Als Führungskraft alte gern gefahrene Straßen zu verlassen und im Gehirn aus Trampelpfaden neue Autobahnen werden zu lassen, geht nicht von heute auf morgen.
Aber an Veränderungen – innen wie außen – kommen wir nicht mehr vorbei. Zumindest das hat uns die Pandemie gelehrt, und vieles doch möglich gemacht, was für uns vorher und in dieser Schnelligkeit undenkbar war.

Wenn wir uns nur einen Teil davon bewahren können, steht unserer kontinuierlichen Persönlichkeitsentwicklung nichts mehr im Wege. Verstehen Sie mich aber bitte nicht falsch: Es geht mir dabei keineswegs um den in den letzten Jahren forcierten permanenten Optimierungswahn. Es geht mir vielmehr darum, sich unter ganz individuellen Gesichtspunkten weiterzuentwickeln – immer im eigenen Sein-dürfen und nicht im Vergleich mit anderen.

Persönlichkeit im Beruf: Stark führen heißt sich menschlich zeigen

Gedanken und Gefühle kommen und gehen. Ob wir sie wahrnehmen steht auf einem ganz anderen Blatt. Die Corona-Pandemie hat vielen Führungskräften erst deutlich gemacht: Neue Erfahrungen sind verbunden mit Unsicherheiten und Angst. Wir alle hatten keine Blaupause dafür, so lange wir auch schon im Geschäft sind – das war (und ist) für uns alle neu. Vielleicht konnte sich die eine oder andere Führungskraft plötzlich sogar etwas besser in ihre Mitarbeiter versetzen, wenn diese sich zuvor nicht auf Veränderungen einlassen wollten.

Viele von uns konnten es nicht glauben, was da von Tag zu Tag auf uns zukam, welche Entscheidungen uns abverlangt wurden, wie unabsehbar und vor allem wie wenig zu beeinflussen mache Dinge doch waren. Und dass, wo wir doch dachten, wir seien „mit allen Wassern gewaschen“ und nach jedem Abschwung folge ein Aufschwung. Noch immer warten einige Branchen vergeblich darauf! Die Wut, die Verzweiflung, das Unverständnis – Gefühle, mit denen sich Unternehmern und Führungskräften gerade jetzt immer öfter auseinandersetzen müssen.

Es kommt natürlich immer darauf an, in welchem Umfeld man als Führende/r wirkt, aber Gefühle offen anzusprechen, hat nichts damit zu tun, die Kontrolle zu verlieren. Spannend daran ist: Meist nur Menschen mit einem hohen Grad an Eigenwahrnehmung können über ihre Gefühle und deren Einfluss auf ihre Arbeit sprechen. Zeigen sich Führungskräfte also einmal verletzlich und verwundbar, macht sie das menschlich und zugleich stark – und genauso werden sie von Mitarbeitern auch wahrgenommen.

Weiterlesen: So werden Sie Manager Ihrer Emotionen – Capital.de

Persönlichkeit im Beruf: Persönlichkeit verändern, aber bitte die eigene

Inwieweit sich Menschen überhaupt verändern können, darüber scheiden sich die Geister. Ich denke schon, dass wir ein Leben lang fähig sind, zu lernen und uns weiterzuentwickeln – unter einer wichtigen Voraussetzung: Dass wir es selbst auch wollen. Es ist der eigene, starke Wille, der manches erst möglich macht. Deutlich mehr jedenfalls, als wenn wir nur einem sozialen Druck nachgeben oder einer Aufforderung von außen. Fühlen wir uns überredet von jemand anderem, sind wir also nicht überzeugt, dass es unsere Entscheidung ist, erwacht oft Widerstand. Und der tut weder der Veränderung noch unserer Persönlichkeit gut.

Apropos Persönlichkeit: Ich bin davon überzeugt, dass es ein zentraler Faktor vor allem einer starken Führungspersönlichkeit ist, an sich selbst zu arbeiten. Dagegen haben wir als Führungskraft kein Recht, die Persönlichkeit eines Mitarbeiters ändern zu wollen – auch wenn in einigen Trainings immer noch dazu angeleitet wird. Mitarbeitern etwas aufzuzwingen, macht Führungskräfte nicht zu „Helden“! Und dass hat nichts damit zu tun, dass wie manchmal alle unter Druck arbeiten müssen. Was in diesem Umfeld allerdings durchaus sinnvoll ist, dass Führungskräfte Feedback zur Einstellung und zum Verhalten des Mitarbeiters geben.

Persönlichkeit im Beruf: An Niederlagen wachsen

Wir kommen nicht darum herum, so erfolgreich wie uns auch wähnen, so gut wir unser Metier beherrschen: Niederlagen kommen vor und treiben uns manchmal in den Selbstzweifel. Starke Führungskräfte wissen das nicht nur, sondern haben auch eine Strategie dafür: Erstens verhindert ihr gesunder Optimismus, dass sich diese Selbstzweifel als einschränkende Glaubenssätze negativ auf ihr Handeln auswirken. Zweitens wissen sie, dass man am meisten von denjenigen Menschen lernen kann, die das schon können, was wir gerne können würden – oder wie in diesem Fall, das schon erlebt haben, was man selbst gerade durchleidet. Sie kennen also die Geschichten von unzähligen erfolgreichen Sportlern, Künstlern und Unternehmern, die lange auf ihren Durchbrauch warten und unzählige Niederlagen einstecken mussten. Eines eint sie alle: Sie haben niemals aufgegeben, weil sie überzeugt waren von ihrer Idee, ihrem Talent, Ihren Fähigkeiten – und ihren Zielen.

Starke Führungspersönlichkeiten und solche die es werden wollen, wissen eines ganz gewiss: Nicht immer gelingt alles auf Anhieb. Manchmal ist etwas schwierig, manchmal langwierig, manchmal fangen wir uns ein blaues Auge ein – und sei es nur mental. Dann hilft die Triple-A-plus-A-Methode: Akzeptieren, Analysieren, Abhaken und Aufstehen (Krone richten, weitergehen). Ich möchte an dieser Stelle noch aber noch ein weiteres A dazunehmen: Anlauf nehmen. Fragen Sie sich: Woran hat es gelegen? Was habe ich persönlich vielleicht falsch gemacht?

Weiterlesen: Der gewinnbringende Umgang mit Niederlagen

Natürlich ist es richtig, im Moment des Scheiterns zunächst einmal auf sich selbst zu schauen – aber bitte ohne sich innerlich gleich als Versager abzustempeln. Andere zu kritisieren oder dafür verantwortlich zu machen, bringt uns nicht weiter, sondern lieber im Detail nachzuforschen: Lag es an der Idee oder an fehlenden Ressourcen? Dann klappt die notwendige Veränderung – im persönlichen Umfeld ebenso wie in der Führung und letztlich auch in unserer Gesellschaft.

Persönlichkeit im Beruf: Die Welt dreht sich unaufhörlich weiter …

Antje Heimsoeth - Buch - Erfolgreich mit Persönlichkeit und Charisma… und unsere Arbeitswelt sieht morgen schon wieder anders aus als heute. Aber eines steht für mich fest: Je schneller und besser wir es schaffen – unabhängig von persönlichem Befinden und den Dingen, die von außen auf uns einströmen – Persönlichkeit im Beruf zu entwickeln, umso eher erleben wir alle mentale Gesundheit, Erfolg und Lebensqualität. Mein neues Buch „Erfolgreich mit Persönlichkeit und Charisma“ liefert Ihnen dazu wertvolle Hintergrundinformationen und konkrete Umsetzungstipps für den Businessalltag. Starten Sie Ihren Weg zu mehr Charisma noch heute! Zahlreiche Beispiele charismatischer Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Spitzensport, zeigen, wie persönliche Ausstrahlung und charismatische Führung gelingen.

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Antje HeimsoethAntje Heimsoeth ist eine der bekanntesten Business- und Mental Coaches im deutschsprachigen Raum. Sie ist „Deutschlands renommierteste Motivationstrainerin“ (FOCUS), „Vortragsrednerin des Jahres 2014“ und 2021, „Top 100 Erfolgstrainer“ (Magazin ERFOLG) und Expertin zu den Themen mentale und emotionale Stärke, Positive Leadership, Motivation und Selbstführung. Ihr Know-how beruht auf Praxiserfahrungen, die durch wissenschaftliche Impulse stets untermauert werden. Mit „Vertrauen entscheidet. Die vergessene Basis der Führung“ hat sie bereits ein Fachbuch zu einem wichtigen Thema und Erfolgsfaktur unserer Zeit herausgebracht. Zahlreiche Veröffentlichungen über Mentale Stärke und Führungsstärke sind diesem Werk bereits vorangegangen. Mehr Infos unter www.antje-heimsoeth.com oder www.heimsoeth-academy.com.

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