Alle Jahre wieder… wartet das Fest der Herausforderungen auf uns

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

05. Dez 2018

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Egal, wie Ihre vergangene Vorweihnachtszeit und die Festtage verlaufen sind, ich wette, Sie haben sich wieder einmal gesagt: Nächstes Jahr mache ich das aber stressfreier! Hand aufs Herz: Wie viel Zeit zur Besinnung lassen Sie sich wirklich zum besinnlichen Fest? Wie gelassen steuern Sie durch den vorweihnachtlichen Trubel voller Termine, flankiert von Weihnachtseinkäufen und Absprachen? Weihnachten gehört zu den Anlässen, die man gemeinhin nicht einfach ignorieren kann, sondern die uns fordern. Weihnachten verlangt nach Bekenntnissen und Entscheidungen, nach Begegnungen und Organisation, nach Zugeständnissen und Klarheit. Verreisen, zu Hause verkriechen, einladen oder einladen lassen? Will ich feiern, wie will ich feiern, wo und mit wem? Schenken oder nicht schenken? Was wem schenken? Es gilt, Position zu beziehen und Haltung zu zeigen – und mit den Konsequenzen zu leben. Nicht selten stellt Weihnachten unsere mentale und emotionale Stärke auf die Probe. Gleichzeitig spiegelt es unser Umfeld- und Beziehungsmanagement. Mit wem wollen wir Heiligabend zusammen sein und mit wem sind wir es tatsächlich? Es gibt ein paar Stellschrauben, an denen Sie drehen können, um das Fest der Feste in die Richtung zu steuern, in die Sie sich gerne bewegen möchten:

Kommunikation: Klarheit statt Klagen

Bedürfnisse nur still zu hegen, hat noch niemanden der Erfüllung näher gebracht. Wenn Sie die Dinge nach Ihren Vorstellungen beeinflussen möchten, gilt es, gut zu kommunizieren:

  • Klären Sie frühzeitig, was alle Beteiligten sich für die Festtage wünschen, welche Erwartungen sie an das Fest und die Tage danach hegen. Was ist dem Einzelnen wichtig? Welche Werte haben für wen eine hohe Bedeutung?
  • Achten Sie auf eine faire Verteilung zu erledigender Aufgaben auf alle Beteiligten.
  • Wie wär`s mit einem gemeinsamen Brainstorming? Wer hat welche Ideen? Finden Sie einen gemeinsamen Nenner, auf den sich alle (oder wenigstens die meisten) einigen können.

Wenn unsere Werte missachtet werden, verhalten wir uns weder kooperativ noch können wir uns mit den vereinbarten Bedingungen identifizieren. Werte lösen nicht nur Gefühle in uns aus, weil unser Herz an ihnen hängt, sondern sie sind Teil der eigenen Identität. Die Werte eines anderen zu erkennen und zu respektieren, kann zu einer besseren Beziehung führen. Das Achten von Bedürfnissen und Werten darf gerade im familiären Verbund nicht einseitig sein, sondern gilt für alle Beteiligten.

Wenn sich alle Beteiligten auf eine Form der festlichen Begegnung festgelegt haben, gilt es, sich daran auch gebunden zu fühlen und die getroffenen Vereinbarungen zu respektieren. Dies sollte für alle klar sein. Denn wenn Planungen nicht umgesetzt werden, ist die Gefahr groß, Gefühle und Partner zu verprellen. Das führt zu Enttäuschungen und Vorwürfen, nicht zu entspannten Weihnachten.

Konfliktmanagement: Gelassenheit statt Gegnerfixierung

Wenn die Wogen im Miteinander hoch schlagen, hilft es, Streitereien nicht so schlimm zu nehmen wie sie uns in dem Augenblick erscheinen. Unsere Emotionen sorgen zwar dafür, dass uns eine Auseinandersetzung in Aufruhr versetzt, aber genau dieser Wechselwirkung sollten wir uns bewusst sein und ihr ebenso bewusst mit Gelassenheit entgegen wirken. An der entscheidenden Stelle im Konflikt tief durchzuatmen, vorübergehend den Raum zu verlassen oder einen Gang in die Natur zu machen, kann schneller für Deeskalation sorgen als jede scheinbar noch so berechtigte Erwiderung. Werden Sie sich Ihrer üblichen Streitfallen bewusst: Wo geraten Sie oft mit anderen aneinander, was sorgt bei Ihnen regelmäßig für Unmut? Überlegen Sie sich dieses Jahr vor der Zusammenkunft: Wie gehe ich damit um? Was kann mir helfen, um nicht im Streit zu enden?

Entscheidungsfreiheit: Alles kann, nichts muss

Das Wort „muss“ hat in diesen Wochen Hochkonjunktur: Man muss noch die Gans bestellen, man muss Heiligabend in die Kirche gehen, man muss die ungeliebte Tante dazu einladen, man muss noch Geschenke für die Neffen besorgen, man muss noch Kekse backen usw. Das Wort „muss“ ist zwanghaft und erzeugt Stress. Halten Sie einmal inne und fragen Sie sich: Warum muss ich etwas? Entweder ich entscheide mich bewusst dafür, dann kann von „müssen“ keine Rede sein, dann „will“ ich es so oder ich hinterfrage althergebrachte Rituale und traue mich, Neuland zu betreten, das eher meinen Bedürfnissen entspricht. Sie werden staunen, wie viel abseits der ausgetretenen Pfade tatsächlich möglich ist.

Eigenverantwortung: Jeder ist seines Glückes Schmied

Wenn wir über die Feiertage und die damit verbundenen freien Tage vor allem von unserem „Gesundheitskonto“ abbuchen, dann hat das Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit und Lebensfreude. Machen Sie sich bewusst: Ihr Urlaub ist vor allem zur Regeneration gedacht. Das bedarf entsprechender freier Zeit und nicht eines Non-stop-Feier- und Besuchmarathons. Erholung liegt in Ihrer Eigenverantwortung, nicht in der Ihres Unternehmens oder privaten Umfelds.

Gewohnheiten sind der härteste Klebstoff der Welt. Und manchmal ist es ein wahrer Kraftakt, sich gegen gewohnte Abläufe zu entscheiden und Veränderungen einzuführen – das kennen Sie bereits aus dem Businessalltag. Veränderungen lösen oft Angst aus, z.B. vor Enttäuschung, Konflikten, Reue oder Verlust. Jede Veränderung ist ein Wagnis, aber eben auch eine Weiterentwicklung. Wagen Sie es, Gewohnheiten zu durchbrechen und tragen Sie Sorge für Ihre Bedürfnisse.

Weihnachten ist ein Fest der Erwartungen, der eigenen und fremden Ansprüche. In Beziehungen wollen wir wissen, was der andere von uns erwartet. Gleichzeitig wünschen wir uns das Interesse des anderen an uns, seine Anerkennung und Wertschätzung, Respekt und Einfühlungsvermögen. Wir verlangen Dialog- und Kooperationsbereitschaft, Partizipation und persönlichen Freiraum. Betrachten Sie Weihnachten als eine Bewährungsprobe für Ihre Beziehungsfähigkeit und relevante Soft skills – und als Aufruf, genauer auf eine gute Balance zu achten zwischen Nähe und Freiraum, zwischen Verpflichtung und Vergnügen, zwischen Stress und Erholung. Dann regiert vielleicht mehr die Besinnung Ihre Weihnachtszeit als das inflationäre Muss.

© Antje Heimsoeth 

Ich freue mich an dieser Stelle über Ihre Kommentare!

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1 Kommentar

  1. Danke für den spannenden Artikel.
    Jetzt so kurz vor Weihnachten gibt es da doch den einen oder anderen hilfreichen Tipp, damit die Feiertag auch entspannt werden und nicht im Stress enden.
    Liebe Grüße
    Chris

    Antworten

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