Was erfolgreiche Manager ausmacht

Was erfolgreiche Manager ausmacht - Antje Heimsoeth

Autor

Antje Heimsoeth

Datum

17. Jul 2019

Kategorien

Das Unternehmen Google wollte herausfinden, was einen Manager auszeichnet. Heraus kamen zehn Fähigkeiten, die jede Führungskraft besitzen sollte.

Die Managerqualität wurde auf der Grundlage von zwei quantitativen Kennzahlen definiert: Managerleistungsbewertungen und Managerfeedback aus der jährlichen Mitarbeiterumfrage von Google.

Diese Fähigkeiten sollten Manager haben um, erfolgreich zu sein

Demnach sollten Manager diese zehn Fähigkeiten mitbringen:

Platz Fähigkeit
1 Ist ein guter Coach.
2 Stärkt das Team und vermeidet Mikromanagement
3 Schafft ein Team Umfeld, das Sorge um Erfolg und Wohlbefinden zeigt
4 Ist produktiv und ergebnisorientiert
5 Ist ein guter Kommunikator, hört zu und teilt Informationen mit dem Team
6 Unterstützt die Karriereentwicklung und erläutert die Leistung
7 Hat eine klare Vision / Strategie für das Team
8 Verfügt über technische Schlüssel-Fähigkeiten, um das Team zu beraten
9 Kooperiert
10 Ist ein starker Entscheider

Quelle: Rework with Google

In diesem Blogartikel gehe ich auf Punkt 5 – Kommunikation, Zuhören – ein.

Jeder wünscht sich ehrliches Interesse an seiner Person, Einfühlungsvermögen, Dialog- und Kooperationsbereitschaft von Kollegen und Vorgesetzten. Wir wollen wissen, dass unsere Meinung Gewicht hat und in Entscheidungen einbezogen werden. Eine funktionierende Beziehung lebt von gemeinsamen Zielen, die als gemeinschaftliche Aufgabe betrachtet werden und davon, sich Freiräume zur Weiterentwicklung zu lassen. Fördern und entwickeln Sie die Handlungsspielräume Ihrer Mitarbeiter, z.B. durch selbstständige Projekte. Dabei ist die Herausforderung für Sie, eine gute Balance zu finden zwischen nötigen Vorgaben und genügend Gestaltungsfreiraum. Ihre Mitarbeiter brauchen Orientierung auf dem Weg zur Zielerreichung. Dafür sind Sie verantwortlich.

Pflegen Sie die Beziehung zu Ihren Mitarbeitern, aktiv und intensiv. Wertschätzung und Dankbarkeit gehen Hand in Hand. Zeigen Sie sich dankbar für den gemeinsamen Erfolg, die Beziehungen und die Verbundenheit im Team. Bedanken Sie sich öfter für erledigte Dinge und Engagement. Hören Sie zu! Leichter gesagt als umgesetzt. Gutes Zuhören setzt die Bereitschaft zur Hingabe voraus, Empathie, Konzentration und natürlich Zeit. Wohlwissend, dass gerade Zeit eine ständig knappe Ressource in Ihrem Alltag ist, rate ich Ihnen dennoch dazu, etwas davon regelmäßig für Gespräche mit Mitarbeitern aufzuwenden. Diese müssen nicht immer mit vorherigem Termin hinter verschlossener Bürotür stattfinden, sondern können auch entstehen, wenn Sie durch die Abteilung gehen. Glauben Sie mir, es ist gut investierte Zeit. Sie lässt das Vertrauen von Mitarbeitern zu Ihnen wachsen, gewährt Ihnen Einblicke in Abläufe und spiegelt Ihnen den Ist-Zustand wieder. Auch beim Zuhören gilt Präsenz. Schauen Sie Ihren Gesprächspartner an und konzentrieren Sie sich auf das Gespräch. Lassen Sie sich dabei weder von anderen Mitarbeitern noch vom Telefon unterbrechen. Reduzieren Sie Ihren Redeanteil, stellen Sie in diesem Augenblick Ihren Mitarbeiter in den Mittelpunkt. Auf diese Weise fühlt er sich gesehen und respektiert. Achten Sie auch auf das, was nicht gesagt wird, also Mimik, Gestik, Tonfall. Es verrät Ihnen mehr über die Gefühlslage Ihres Mitarbeiters und hilft Ihnen, ihn noch besser zu verstehen.

Kunst des Zuhörens

Woran erkennen Sie, dass Sie ein guter Zuhörer sind, wenn Sie mit jemandem sprechen? Was tun Sie, um ein guter Zuhörer zu sein? Wie würden Sie sich als Zuhörer am besten beschreiben? Hervorragend, sehr gut, überdurchschnittlich, durchschnittlich, unterdurchschnittlich, schlecht, miserabel? Was meinen Sie, wie würden Sie von anderen Personen (Lebenspartner, Chef, Freund, Mitarbeiter/Kollegen, Kunden /Geschäftspartnern) eingeschätzt? Erzählen Sie schnell von sich? Geben Sie schnell Tipps? Gehen Sie gedanklich spazieren? Sprechen Sie dazwischen?

Aktives Zuhören ist eine wichtige Grundkompetenz der Gesprächsführung. Manager müssen zuhören, zuhören, zuhören. Ein guter Zuhörer sein zu wollen, ist eine bewusste Entscheidung für den anderen. Echtes Zuhören ist nur in einem Zustand der Aufmerksamkeit, in der Gegenwart, möglich und gelingt nur jenseits von Bagatellisierungen, Vorurteilen, von Werten und Abqualifizieren. Sie sollten mit dem Herzen dabei sein und nicht ungeduldig darauf warten, endlich selbst zu Wort zu kommen. Zuhören bedeutet auch, in die Welt des anderen einzutreten, die Welt mit den Augen des anderen zu sehen und sich in den anderen einzufühlen. Eigene Werte, Vorstellungen, Ziele, Prinzipien lasse ich vollständig außen vor. Verzichten Sie auf Sachfragen, Verallgemeinerungen und Belehrungen. Durch aktives Zuhören werden Missverständnisse vermieden.

In Konfliktsituationen, die zum Arbeitsalltag gehören, kommt dem Zuhören eine besondere Bedeutung zu. Stellen Sie viele offene Fragen (W-Fragen) und bitten Sie um genaue Angaben. Versuchen Sie, die Perspektive des anderen einzunehmen. Pflegen Sie einen konstruktiv-partnerschaftlichen Kommunikationsstil und einen respektvollen Umgang miteinander. Dabei gilt es anzuerkennen, dass Emotionen zu Konflikten dazugehören, sie sind Teil des Konflikts. Verabschieden Sie sich vom Bewahren einer strengen Sachlichkeit in Konflikten. Sätze wie „Bleiben Sie sachlich, Herr Müller!“ wirken als negativer Verstärker in Konflikten. Worauf Sie achten sollten: Vermeiden Sie persönliche Angriffe und verzichten Sie auf Abwertungen. Nehmen Sie bewusst die Haltung ein, dass beide Seiten Verantwortung übernehmen. Deshalb sollten Sie den Mitarbeiter auch nicht auf die Anklagebank setzen, sondern „Ich“- statt „Du“-Botschaften senden.

Weiteres über die Kunst des Zuhörens im Blogartikel Warum Aktives Zuhören ein entscheidendes Führungsinstrument ist.

(Testauszug aus Antje Heimsoeth. Kopf gewinnt: Der Weg zu mentaler und emotionaler Führungsstärke. SpringerGabler.)

Platz 6 Leistung erläutern (Feedback)

Oscar Wilde sagte einst „Ich möchte die Kritik ein Schaffen aus Geschaffenem nennen“ und verwies damit schon früh auf die Kernfunktion heutiger Feedbackgespräche. Denn Feedback geben bedeutet eine Rückmeldung auf eine erbrachte Leistung, eine Äußerung oder ein Verhalten und schafft die Voraussetzung dafür, zu wissen, ob etwas fortsetzungs- oder verbesserungswürdig ist. Ein Feedback ist wie ein Echo auf den Ruf im Nebel der Ungewissheit.

Artikel „Feedback geben: Feedback ist das Futter für Fortschritt“ weiterlesen: https://antje-heimsoeth.com/feedback-geben-feedback-ist-das-futter-fuer-fortschritt/

Zum Weiterlesen

Fehler – der ungeliebte Mentor des Erfolgs
Warum Aktives Zuhören ein entscheidendes Führungsinstrument ist
Stärkenorientierte Führung – Wichtiger als je zuvor

Über die Autorin
Antje Heimsoeth
Ihre berufliche Laufbahn begann Sie als Geodätin. Heute gehört Sie als erfolgreiche Keynote Speakerin mit hunderten von Vorträgen und Expertin für Mentale Stärke, Motivation, Leadership, Erfolg, Selbstführung und Spitzenleistungen und zehnfache Buchautorin zu den bekanntesten, gefragten und einflussreichsten Mental Coaches von Spitzensportlern, Führungspersönlichkeiten, Vorständen, Spitzenmanagern, Unternehmern und Rednern. Sie wurde als „Vortragsrednerin des Jahres 2014“, mit dem Award „Erfolgreiche Unternehmerin 2016“, in 2019 mit Top 10 Trainer & Influencer und in 2017 mit TOP 100 Erfolgstrainer (durch das Magazin ERFOLG) ausgezeichnet. Bei Managern und Medien gilt sie als „renommierteste Motivationstrainerin Deutschlands“ (FOCUS).

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